Ausstellung "Die Jagd"

09. Oktober - 06. Dezember 2016

Dass der "Urmensch" ein Sammler und Jäger war, gilt allen Menschen als Tatsache und vielen als Hinweis, dass die heutige Jagd anachronistisch sei, gäbe es doch "vegane / vegetarische Alternativen". Wer jedoch "Schnappschüsse mit dem Fotoapparat" und die "Pokemonjagd" als moderne Errungenschaft preist, übersieht schlich das "kulturelle Erbe", das ihm der Homo Sapiens mitgegeben hat. Der Mensch an sich (und in fast allen Bereichen) ist "Jäger" geblieben. Allerdings in anderen Formen, mit anderen Vorstellungen, mit neuen Sichten zur Artenvielfalt und ihrer Sicherung, mit einer neuen Verantwortung für die Umwelt und ihren Schutz.

War in der Steinzeit das Jagen die Überlebensstrategie schlechthin, die Fett, Eiweiß, Werkzeuge und Kleidung lieferte ("Alpenüberquerer auf Ötzis Spuren", Ingo Schuster, vom Museum der Schwalm kann's berichten), musste der "Sesshafte Ackerbauer und Naturtierzüchter" seinen Hof, seine Äcker und seine Herden vor wilden, also vor Raubtieren schützen, so dass der Jäger zum "Schutzjäger" wurde. Auswüchsen der Jagd als "Vergnügen" wurde in der Paulskirche 1848 ein Ende gemacht, als das Jagdrecht an Grund und Boden gebunden wurde. Die heutigen strengen Regeln und gesetzlichen Bestimmungen verhindern beliebiges Jagen, engen aber auch ein. Dennoch sollte klar sein, dass der gesetzliche Auftrag an den Jäger lautet: Erhalt eines ausgewogenen, artenreichen Wildbestandes unter Berücksichtigung der Belange der Forst- und Landwirtschaft, wobei die "Hege" nur eines der Mittel ist. Auch dem Böswilligsten sollte klar sein, dass der Jäger kein "Mörder" ist, auch weil herzhafte Rehrücken oder fettarme Wildschweinbraten immer noch Delikatessen sind, die keine "Nahrungsergänzungsmittel" aus der Apotheke brauchen.

Dem Jäger "ein kleines Denkmal zu setzen" ist Ziel dieser Ausstellung des Museums der Schwalm, das alle Belange der Region zeigen will, weil sie so viel zu bieten hat.